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Montag, 21. März 2016

Von der Liebe





Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil.

Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,
Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.

Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
wie der Nordwind den Garten verwüstet.

Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.
So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen
und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
steigt sie hinab zu deinen Wurzeln
und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit.

Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt dich, bis du weiß bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;
Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer,
damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.

All dies wird die Liebe mit dir machen,
damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst
und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.

Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten,
wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen,
und weinen, aber nicht all deine Tränen.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.

Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen;

Denn die Liebe genügt der Liebe.

Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken,
denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.

Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.

Aber wenn du liebst und Wünsche haben musst, sollst du dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein,
der seine Melodie der Nacht singt.

Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;
Und willig und freudig zu bluten.

Bei der Morgenröte
mit beflügeltem Herzen zu erwachen
und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;

Zur Mittagszeit zu ruhen
und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;

Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen
mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen
und einem Lobgesang auf den Lippen.

Khalil Gibran
(* 06.01.1883, † 10.04.1931)




Wieder einmal ein Wegbegleiter, der es keiner weiteren Worte bedarf, jedoch sollte dieses Gedicht viele Menschen erreichen, so wie Gibran, so viele Menschen von so unterschiedlicher Herkunft und Religion erreichen konnte.
Es ist die Liebe und so wie wir uns alle miteinander verbinden sollten.
Emma Wolff

Freitag, 18. März 2016

Unglücklich ist die Seele...



„Unglücklich ist die Seele, die des Zukünftigen wegen ängstlich ist, und elend ist schon vor dem Elend, wer in Sorgen schwebt, ob das, woran er sich erfreut, ihm auch bis ans Ende verbleiben werde.“
(Seneca)




Und wieder einmal wird sehr deutlich wie nah all unsere Emotionen liegen und das wir selber die Macht darüber haben, ob wir in der Freude oder ob wir im Leid baden. Es ist immer die Macht der Gedanken, in dem Vergessen das alles Vergänglich und das das Leben seine ganz eigenen  Gesetze hat. Ebenso wie wir das sogenannte Unglück magisch anziehen, wenn wir unsere Gedanken nur auf die Angst und die Sorgen richten. Wir verlieren den Blick für die geheimnisvollen Momente des Lebens, die uns mit Glück und Liebe erfüllen und ganz bei uns sein lassen. Es bringt nichts schon in die Zukunft zu blicken, in der Angst zu verharren und das was Leben ist, zieht an einem vorbei.
Vor ein paar Jahren wurde ich mal gefragt ob ich Stress und wovor ich Angst hätte. Damals habe ich gesagt, ich hätte keine Ängste, außer einer großen Angst, die in dem Moment auch schon eingetroffen war und Stress hätte ich auch nicht. Danach sollte ich einen ganz normalen Tag in seinem Ablauf schildern und als ich am Ende angelangt war, wurde mir bewusst, dass ich im absoluten Stress lebte, auch wenn ich es nicht wahrnahm und das ich voll Angst war, den nächsten Augenblick nicht bewältigen zu können, weil die Zeit nicht reichte. Ich hielt mich an Freude fest, die vor Jahren mal war und konnte den gegenwärtigen Moment nicht mehr sehen, spüren und aufnehmen. Ich funktionierte nur.  Ich rannte damals am Leben vorbei.
Heute lebe ich das Leben. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, ganz ehrlich, jeder Tag, jeder einzelne Augenblick kann voll Leid stecken, aber andersherum kann er ebenso voll Freude, Glück und Liebe stecken. Es ist immer nur von mir selber abhängig. So musste ich mir im Laufe der Jahre sehr viele Dinge bewusst machen, aber am Ende sage ich mir, es lohnt sich, denn selbst wenn ich mal einen Tag habe an dem es mir aus welchen Gründen auch immer nicht gut geht, so hat auch dies immer einen Grund. Selbst wenn man heute einen Tag voll  Tränen verbringt, weil der Schmerz zu groß ist, sobald man das Gegebene und die Emotionen zulässt, sie an Gewicht verlieren, uns lernen lassen und am Ende man mit Klarheit aus der Tiefe empor steigen kann. Man sollte nur keine Angst davor haben, denn all das ist Leben. Wie langweilig wäre das Leben wenn wir immer im Glücksgefühl leben würden, ebenso wenn wir uns immer nur Freuen würden. Wir würden uns an diesen Zustand so gewöhnen, dass wir die innere Balance verlieren würden. Jedoch können wir immer voll Frieden sein. Und jedes Mal wenn ich heute gefragt werde, dann kann ich sagen, ja ich  bin voll Freude und noch mehr voll inneren Frieden, weil ich mir nahe gekommen bin, weil ich in die Tiefen  meiner Seele gesprungen bin und weiß was mich glücklich macht und was nicht. Das Geheimnis liegt einfach in uns und unseren Gedanken. Mehr nicht aber auch nicht weniger.
Also freut Euch des Lebens und hört auf zu grübeln, denn am Ende kommt immer alles anders als man denkt. Nichts in meinem Leben lief nach einem Plan. Erst als ich nicht mehr plante, begann ich zu leben und zu lieben und das Leben  in all seinen Wundern zu genießen. Und das größte Glück habe ich, wenn ich dies mit anderen Teilen kann und ihnen damit eine Freude machen kann. 

Emma Wolff

Montag, 14. März 2016

Das Schönste ist das Geheimnisvolle

„Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht wundern, nicht mehr staunen kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen.“
(Albert Einstein)




Früher war es ein Unverständnis, welches mich überfiel, wenn Menschen die schönen Dinge die Wunder, das Geheimnisvolle des Lebens nicht sehen konnten. Heute macht es mich unendlich traurig, ja, bei manchen Menschen habe ich auch schon weinen müssen, weil sie so gefangen waren, das sie in ihren Herzen wie tot wirkten. Es war und ist dann kein an sie heran kommen. Nur was macht man dann? Man könnte auf der einen Seite sagen, ok, es ist ihr Problem was geht es mich an? Ja, es gab schon Menschen die mir einfach nicht gut taten, sie haben einfach nur die positive Energie geraubt, die durch das Leben entstand, das ich mich zurückziehen musste, da ich nicht wirklich in die Dunkelheit gezogen werden möchte, da sie sich ja anscheinend sehr wohlfühlen in der Position in die sie ihr Ego getränkt hat. Wie kann man die Menschen dennoch erreichen? Das Geheimnis ist eigentlich ganz einfach. Teilt das Geheimnisvolle, die Wunder die ihr erlebt und irgendwann werden auch andere Menschen erreicht, die ihre Herzen so verschlossen haben, das man sie eigentlich aufgeben wollte. Irgendwann spüren sie auch nach mehrmaligem Erleben, das es sich lohnt die Herzen und Augen offen zu halten. Dass es sich lohnt keine Angst zu haben und dem Leben zu vertrauen. Dass es sich lohnt das Leben zu leben und zu lieben.
Es lohnt sich Geduld zu haben, denn alles braucht seine Zeit um zu wachsen, so wie alles im Leben. Ein Samen soll ja wieder zum Blühen gebracht werden, und so etwas braucht einfach seine Zeit und die sollt man sich nicht nur für die anderen nehmen, sondern man sollte auch jedem die Zeit lassen die er braucht, denn oft liegen Jahre die sie von Mauern umgeben waren, die sie von dem was wir Leben nennen abgeschirmt waren, nur damit sie nicht mehr verletzt werden oder weil sie sonst die Anforderungen der Gesellschaft nicht geschafft hätten. Gründe gibt es so unendlich viele, aber es gibt keinen Grund so vor sich hin zu vegetieren. Die wichtigste Aufgabe die wir im Leben haben ist, das Leben zu leben und es zu lieben. Ja dafür sind wir hier und dafür sollten wir dankbar sein.
Emma Wolff

Samstag, 12. März 2016

Was es ist

Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

(Erich Fried)



Eines meiner liebsten Gedichte über die Liebe. Wieso? Wer wirklich schon einmal geliebt hat oder es auch noch tut, weiß das es keine Erklärung für die Liebe gibt, so wie für so viele Dinge im Leben auch. Es ist einfach da und statt Angst zu haben, sollten wir sie leben, denn alles andere wäre eine Qual unserer Selbst, da wir die Liebe sonst gegen uns richten und irgendwann nicht mehr uns selber verletzen, sondern das auch auf andere Menschen übertragen. Das ist alles andere was wir wollen. Eigentlich wollen wir alle nur Liebe, deswegen…
Liebt, so wie es ist und was es ist. Es ist nicht immer etwas Vernünftiges, aber es ist etwas was uns glücklich werden lässt und uns das Leben in allen Facetten spüren lässt. 

Emma Wolff