„Unglücklich ist die Seele, die des Zukünftigen wegen
ängstlich ist, und elend ist schon vor dem Elend, wer in Sorgen schwebt, ob
das, woran er sich erfreut, ihm auch bis ans Ende verbleiben werde.“
(Seneca)
(Seneca)
Und wieder einmal wird sehr deutlich wie
nah all unsere Emotionen liegen und das wir selber die Macht darüber haben, ob
wir in der Freude oder ob wir im Leid baden. Es ist immer die Macht der
Gedanken, in dem Vergessen das alles Vergänglich und das das Leben seine ganz
eigenen Gesetze hat. Ebenso wie wir das
sogenannte Unglück magisch anziehen, wenn wir unsere Gedanken nur auf die Angst
und die Sorgen richten. Wir verlieren den Blick für die geheimnisvollen Momente
des Lebens, die uns mit Glück und Liebe erfüllen und ganz bei uns sein lassen.
Es bringt nichts schon in die Zukunft zu blicken, in der Angst zu verharren und
das was Leben ist, zieht an einem vorbei.
Vor ein paar Jahren wurde ich mal
gefragt ob ich Stress und wovor ich Angst hätte. Damals habe ich gesagt, ich
hätte keine Ängste, außer einer großen Angst, die in dem Moment auch schon
eingetroffen war und Stress hätte ich auch nicht. Danach sollte ich einen ganz
normalen Tag in seinem Ablauf schildern und als ich am Ende angelangt war,
wurde mir bewusst, dass ich im absoluten Stress lebte, auch wenn ich es nicht
wahrnahm und das ich voll Angst war, den nächsten Augenblick nicht bewältigen
zu können, weil die Zeit nicht reichte. Ich hielt mich an Freude fest, die vor
Jahren mal war und konnte den gegenwärtigen Moment nicht mehr sehen, spüren und
aufnehmen. Ich funktionierte nur. Ich
rannte damals am Leben vorbei.
Heute lebe ich das Leben. Es ist ein Unterschied
wie Tag und Nacht, ganz ehrlich, jeder Tag, jeder einzelne Augenblick kann voll
Leid stecken, aber andersherum kann er ebenso voll Freude, Glück und Liebe
stecken. Es ist immer nur von mir selber abhängig. So musste ich mir im Laufe
der Jahre sehr viele Dinge bewusst machen, aber am Ende sage ich mir, es lohnt
sich, denn selbst wenn ich mal einen Tag habe an dem es mir aus welchen Gründen
auch immer nicht gut geht, so hat auch dies immer einen Grund. Selbst wenn man
heute einen Tag voll Tränen verbringt,
weil der Schmerz zu groß ist, sobald man das Gegebene und die Emotionen
zulässt, sie an Gewicht verlieren, uns lernen lassen und am Ende man mit
Klarheit aus der Tiefe empor steigen kann. Man sollte nur keine Angst davor
haben, denn all das ist Leben. Wie langweilig wäre das Leben wenn wir immer im
Glücksgefühl leben würden, ebenso wenn wir uns immer nur Freuen würden. Wir
würden uns an diesen Zustand so gewöhnen, dass wir die innere Balance verlieren
würden. Jedoch können wir immer voll Frieden sein. Und jedes Mal wenn ich heute
gefragt werde, dann kann ich sagen, ja ich
bin voll Freude und noch mehr voll inneren Frieden, weil ich mir nahe
gekommen bin, weil ich in die Tiefen
meiner Seele gesprungen bin und weiß was mich glücklich macht und was
nicht. Das Geheimnis liegt einfach in uns und unseren Gedanken. Mehr nicht aber
auch nicht weniger.
Also freut Euch des Lebens und hört auf
zu grübeln, denn am Ende kommt immer alles anders als man denkt. Nichts in
meinem Leben lief nach einem Plan. Erst als ich nicht mehr plante, begann ich
zu leben und zu lieben und das Leben in
all seinen Wundern zu genießen. Und das größte Glück habe ich, wenn ich dies
mit anderen Teilen kann und ihnen damit eine Freude machen kann.
Emma Wolff
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