Mittwoch, 16. März 2016

Ich gönn dir das



Die sechste Woche der Fastenzeit ist nun angebrochen und nach vielen verschiedenen Themen, stellt sich nun die Frage, „Kann ich anderen etwas gönnen?“
Meist sagen wir uns, ich gönne mir jetzt mal was Schönes. Meist wird das mit Shoppen verbunden. Man leistet sich jetzt einmal etwas Schönes. Somit ist das Gönnen an Dinge behaftet. Es gibt wiederum auch Menschen, die das mit Essen, Wellness, Reisen oder ähnlichen verbinden. So oder so, sagen wir das aber immer, weil wir uns für irgendetwas belohnen wollen oder weil Frust abbauen möchten oder weil wir auf irgendetwas in unserem Leben verzichten müssen, was wir aber unbedingt haben möchten. Es ist also immer an ein Bild oder einen Gegenstand behaftet und soll in manchen Fällen sogar eine innere Leere ausfüllen. Ist es nicht schon ein Luxus wenn man sich einfach mal nur Zeit für sich gönnt, ohne das es an irgendeine Aktivität oder ein Objekt der Begierde behaftet ist? Wobei mir gleichzeitig die Frage auf den Lippen liegt, können wir anderen etwas gönnen? Meist, vor allem auch bei Kindern ist es mir schon begegnet, das man dann neidisch oder eifersüchtig ist, wenn ein anderer Mensch etwas hat, was es auch gerne hätte oder das es sein eigenes Glück nicht mehr wahrnehmen kann, weil es einfach zu sehr damit beschäftigt ist, was andere haben. Das zieht sich durch bis zum Erwachsenen Alter und die meisten Menschen leben so nie im Glück, fühlen sich immer leer, weil sie den anderen nicht gut etwas gönnen können und lieber in Neid und Missgunst leben. Das traurige an dem ganzen Dilemma ist aber, das viele es schon nicht mehr wahrnehmen oder weiter versuchen sich selber etwas zu gönnen. Ebenso wie es mir auch schon oft geschehen ist, das man es herunter spielt und die Menschen es als nichts großes Abtun, wenn man ein Ziel erreicht hat, einfach weil es als selbstverständlich abgetan wird. Vor allem bei einem Ziel, bei welchem man sich nicht an anderen bereichert oder sich mit den fremden Federn schmücken kann.
Auch wenn es in die Wiege gelegt worden zu scheint, es stimmt mich traurig. Warum kann man sich nicht einfach so mit einem Menschen mit freuen? Was ist so schlimm daran, wenn ein Mensch viel und hart gearbeitet hat und sich dann einen Urlaub gönnt. Gut selber sitzt man vielleicht zu Hause oder muss selber zur Arbeit, aber warum kann man sich für diesen Menschen nicht mitfreuen, weil er sich die Zeit einfach verdient hat, ja sogar hart dafür gearbeitet. Gleichzeitig sitzen wir da und zerfließen im Selbstmitleid, statt zu schauen, wie und was können wir dagegen tun?
Es liegt auch hier immer an einem selber. Persönlich finde ich es als höchsten Genuss, zu sehen, wenn es anderen Menschen gut geht, da ich weiß, was mich glücklich macht. Alleine das hier sitzen und zu schreiben ist für mich erfüllend. Also wieso sollte ich dann neidisch sein? Ich habe es mir doch selber ausgesucht. Ich habe für mich entschieden in keinem Luxus (ursprünglich gesehen) zu leben, denn ich nehme mir den größten Luxus wenn es für meine Seele sein muss. Ruhe, Stille und Zeit für mich und andere Menschen. Das Strahlen in den Augen, nur weil man ein Lächeln verschenkt, einen kleinen Gruß zukommen lässt oder einen Menschen der durch schwere Zeiten gehen muss, bei Seite stehen und immer mal wieder wenn es sein muss ein paar aufmunternde Worte zukommen zu lassen. Das Strahlen, die Freude die einem dann entgegen kommt, lässt mein Herz vor Freude hüpfen. Also auch hier kommt es darauf an, warum sind wir neidisch und missgünstig? Warum haben wir so hohe Erwartungen an uns und das Leben? Klar ich möchte auch noch sehr vieles in meinem Leben erleben und habe für mich selber meine Ziele. Manche kann ich vielleicht jetzt noch nicht angehen, einfach weil die Zeit noch nicht gekommen ist und die Verantwortung heute noch eine ganz andere ist. Jedoch weiß ich heute, das dies nur eine Zeit ist, in der ich auf bestimmte Dinge verzichten muss und nicht mein Leben ausmacht. Gleichzeitig, weiß ich aber auch das das Leben seine eigenen Gesetze hat und nicht immer alles realisierbar ist, vor allem weil die Zeit die wir haben auf eine unbestimmte Zeit begrenzt ist. Dennoch, liegt es in mir, so wie auch an und in jedem anderen selber. Es zerfrisst und bringt Unmut, ja es lässt einen Leiden, das Ego lässt uns leiden, wenn wir nur auf uns schauen und uns nicht mit anderen mitfreuen können. Wenn wir ihnen das Leben so wie sie es führen nicht gönnen, wenn wir nur neidisch auf das äußere Leben der anderen schauen.
Es lohnt sich nicht nur hinter die eigene Fassade zu schauen, sondern auch, was ist bei dem Menschen was dem wir etwas missbilligen, weil wir es haben wollen. Manche Dinge sind immer anders als wir denken. So sollte es uns wichtiger sein in Frieden und Glück zu leben, als uns von den niedersten Instinkten des Menschen antreiben zu lassen und uns in Neid und Missgunst zu verlieren.
So kann man das in vielen Bereichen des Lebens sehen und am Ende können wir auch in diesen Angelegenheiten, einfach weil wir uns anders begegnen, auf dieser Welt etwas verbessern.
Freut Euch mit und ihr werdet selber in Euch Freude verspüren, denn alles im Leben hat seinen Grund.

Emma Wolff


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