Die
Vorfreude in ihr ist riesengroß und von Tag zu Tag immer mehr angewachsen,
obgleich sie sich auch immer wieder erwischte zu große Hoffnungen und
Erwartungen zu hegen. Nur endlich hat sie mal wieder die Möglichkeit alte
Bekannte wiederzutreffen ihnen gegenüber zu stehen und auch wieder neue
Menschen kennenzulernen. Es wäre nur noch schöner wenn so einige dabei wären,
die einen so großen Platz in ihrem Herzen haben und für sie eigentlich mit in
diese Runde gehörten. Aber es sollt nicht sein, das wirklich alle Freunde dabei
sein können, auch wenn sie immer wieder das Gefühl und die Hoffnung in sich
trägt, das etwas Besonderes geschehen wird und das was geplant ist nicht alles
sein wird. Dieser Illusion möchte sie sich nicht hingeben und auch der
Intuition möchte sie nicht trauen, das sie genau weiß, dass die Enttäuschung
danach nur um so größer würde. Sie möchte allen so begegnen wie sie es von ihr
gewohnt ist, ebenso wie sie allem Neuen mit ihrer gewohnten Offenheit begegnen
will, was in ihrer Illusion nicht der Fall wäre.
So
freut sie sich einfach auf die Zeit, die zwei Tage die sie aus ihrem alten
alltäglichen Trott heraus ist und die Menschen die sie treffen wird. Sie ist
sich sicher das es so oder so schön werden wird.
Alle
freuen sich nach kürzerer und längerer Zeit sich wieder zu sehen und auch sie
nach einer herzlichen Begrüßung mitten in Gesprächen und im Geschehen, als wäre
sie die ganze Zeit schon hier. Nur ihr Gefühl wird immer lauter und auch ihre
Vorahnungen lassen sie nicht in Ruhe, das irgendetwas unerwartetes geschehen
wird. Sollte sie einfach der Ahnung nachgehen und nach einer bestimmten Person
fragen oder sollte sie es lassen. Was würden die anderen denken wenn sie jetzt
genau nach ihm, ihrer großen Liebe fragen würde, aber keiner wirklich davon
weiß. Hatten sie es doch immer geheim gehalten und das war auch gut so. Sie
schüttelt das Gefühl einfach ab und macht genau da weiter wo sie jetzt ist. Sie
ist jetzt und hier, in wundervoller Gesellschaft, bei sehr inspirierenden
Gesprächen und das Lachen ist aus ihrem Gesicht nicht mehr weg zu denken. Jetzt
und Hier sein. Das ist das schönste Gefühl was es gibt und nichts was
irritieren kann.
Nach
einer Weile steht sie mit einer Freundin im Garten und sie führen ein sehr
intensives Gespräch. Alles um sie herum nimmt sie nur noch ganz beiläufig wahr,
aber hauptsächlich ist sie in ihrer Unterhaltung und dem Thema gefangen. Ihre
Gedanken und Gefühlsspirale von vorher ist verschwunden und sie ist ganz bei
sich, der Unterhaltung und in dem Thema, welches sie sehr bewegt gefangen.
Während
sie spricht, spürt sie wie jemand ganz nahe hinter ihr steht und sie kann den
Atem ganz leicht in ihrem Nacken spüren, während eine Männerstimme ganz
vorsichtig ihren Namen spricht um auf sich aufmerksam zu machen. Alleine die
der Klang der Stimme fährt ihr durch Mark und Bein und innerlich beginnt sie zu
zittern. Sie wagt sich kaum umzudrehen. Sie kann nicht realisieren was in ihr
und mit ihr, um sie herum geschieht. Alleine um sich davon zu überzeugen das es
wahr ist und keine Illusion dreht sie sich ganz vorsichtig um. Sie wagt sich
kaum aufzuschauen, aber wie in einem Bann gezogen, schaut sie direkt in die
Augen in denen sie zerfließen könnte. Die Augen die sie so sehr vermisst hat.
Sie öffnet den Mund um etwas zu sagen, doch die Stimme versagt ihr und sie
spürt wie ihr die Tränen der Freude, der Fassungslosigkeit und der Sehnsucht in
die Augen steigen. Sie legt ihre Hand auf seine Wange und schaut ihn einfach
nur an, während ganz sachte die Tränen ihr Gesicht herunter laufen. Mit voller
Wucht spürt sie all die Liebe wieder in sich die sie versucht hat zu bekämpfen.
Als wäre sie nie verschwunden, sondern stetig immer weiter gewachsen.
Vorsichtig wischt er mit dem Daumen die Tränen aus ihrem Gesicht und sie legt
ihren Kopf in die Geborgenheit seiner Hand, bevor sie sich weiter schweigend
fest in die Arme schließen, nicht wissend was kommen wird, verlieren sie sich
vereint in Raum und Zeit.
©
by Emma Wolff (04.07.2012)
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