Sonntag, 26. Februar 2012

Geschichten des Lebens V - Im vollendeten Glanz erstrahlen




Sie läuft durch einen dunklen langen Gang. Überall vernimmt sie die Geräusche eines hektischen Alltags und des Treibens, all der Menschen die funktionieren, nur alleine um zu existieren. In weiter Ferne sieht sie einen hellen Schimmer, durch den Spalt einer offenen Türe. Ihre Neugier und ihr Tatendrang lassen ihr keine Ruhe und sie geht dem Licht entgegen. Ganz vorsichtig und sachte stößt sie geräuschlos gegen die Tür, um endgültig zu erkennen was sich dahinter verbirgt. Die Ungewissheit lässt all das Geschehen unheimlich wirken, doch ihre Wissbegier ist größer wie die Ängste, die immer wieder aus der Verborgenheit erscheinen.
Ein unendlich heller und lichtdurchfluteter Raum erscheint vor ihr. In seiner Kargheit der kahlen Wände erscheint er ihr vollendet schön und mit so viel Licht und Inspiration gefüllt. Sie steht mitten im Zimmer und weiß hier ist der Ort an dem sie jetzt sein soll. Ihre nächste Aufgabe liegt hier verborgen. Ein paar Eimer mit Farbe stehen fest verschlossen auf dem Boden. Sie kann nicht anders, als sich auf ihnen nieder zu lassen. Ihr Blick fällt für einen kurzen Augenblick aus dem Fenstern, doch die Sonne und das Licht scheinen sie so sehr zu blenden, das sie sich lieber wieder der Leere der Wände und ihrer darin verborgenen Reinheit widmet und alles was sich in diesem Raum befindet einfach durch sich strömen lässt.
Immer mehr beginnt in ihr der Drang des Erschaffens zu tragen zu kommen. Sie schließt die Augen und erspürt alles was in ihr zu erwachen beginnt. Wie in einem Traum entstehen immer mehr Bilder in ihr. All ihre Liebe für das Leben und die Inspiration ihres Seins durchfluten sie und all das was sie umgibt. In einer Ecke steht alles was sie für die nächste Zeit braucht bereit. Sie nimmt sich all den Platz der ihr geboten wird und sie für all die Entfaltung dieser Energie benötigt. Ohne einen Gedanken beginnt sie zu Arbeiten. Sie versinkt immer mehr in ihrer eigenen Welt und mischt und malt in absoluter Dankbarkeit für diese Gelegenheit und der Hingabe für jeden einzelnen Augenblick, in dem sie mit jedem Zentimeter etwas Neues erschaffen kann. All der Druck und die Ungewissheit sind mit dieser Leere verschwunden. Sie füllt es nach und nach mit all den Farben und Bildern die ihr der Moment schenkt.
Ein Geschenk, welches wie ein Vulkan herausbricht und die Farbe wie Worte ihre ganz eigene Sprache spricht. Eine Sprache, die jeden auf seine eigene Reise, durch das Licht, die Illusion, den Traum und die Farben, in leuchtender und tiefgründiger Pracht zu führen vermag. Im spiegelnden Glanz der hell schimmernden Sonne, wird dieser Raum zu einer Oase, der sich in großer Vielfältigkeit verwandeln lässt. Ein Raum der über und über mit ihrer Liebe zum Leben gefüllt ist und in dem Licht in vollendeten Glanz erstrahlen lässt.
Erleichtert und erfüllt betrachtet sie das Werk, welches sie am Ende hinterlassen hat und ist über dieses Erleben so tief berührt, das sie nach einer kurzen Weile des Nachspürens genauso leise und unauffällig den Raum verlässt, wie sie ihn betreten hat, um ihren Weg weiter zu gehen, bis sie von der nächsten Aufgabe gefunden wird.
Und irgendetwas in ihr sagt, das bis dahin nicht viel Zeit vergehen wird.

By Emma Wolff (23.2.2012)





2 Kommentare:

  1. ... du hast bestimmt das Haus am Meer gemalt.
    ... und einen endlosen Strand. An dessem Ende ein Leuchtturm wacht.
    ... bunte vom Sand und Meer geschliffene Glassteine glitzern im Sonnenlicht.
    ... Gedanken, an Dich, so viele. Bunt und leuchtend durch die Zeiten, durch die Gezeiten an deinen Strand gespült.
    ... und der Meereswind wirbelt Dir zärtlich und kindisch durchs Haar.
    ... aus dem Rauschen in der Stille der endlosen Weite, des Raums im Jetzt hörst Du meine Stimme.
    ... wie sie deinen Namen flüstert, ruft, voller Dankbarkeit. Schön, dass es Dich gibt und Du mein Sein durchdringst.
    ... aus tiefer Freundschaft - die herzlichsten Grüße!

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    1. Lieber Andi,
      leider habe ist es nicht autobiographisch sondern nur ein beobachteter Prozess... Obgleich die Inspiration da ist, so fehlt es mir an der Zeit dieses Genre der Kreativität zur Zeit zu bedienen... aber es ist nur der Augenblick, denn sobald es sich ergibt, werde ich mich auch in diesem Bereich wieder entfalten können.

      so schicke ich dir viele liebe und dankbare Grüße in die Ferne.

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