Freitag, 23. April 2010

Der Baum

Der Baum, traurig steht er hier herum. Seine Äste müde, kahl und krumm. Er wollte zu gerne voll Leben und ewig bleiben. Zuviel Schaden musste er im Laufe seiner Zeit erleiden. Immer wieder wurden ihm tiefe Wunden zugefügt. Keine von ihnen wurde jemals verbunden.
Vernarbt sind sie nun, doch es hilft ihm nichts. Er steht einfach nur da, verkümmert, erschöpft, hat nur noch seine Verbundenheit und die Sicht. Immer wieder nahm er den Kampf auf. Wollte auch mal in voller Pracht dastehen. So wie jeder andere Baum, sprießt, treibt, erblüht und Früchte trägt, wie in jedem seinem Traum.

Einfach Hier und Jetzt. Einfach so nur sein. Jede Mühe war vergebens. All das wird er nicht mehr erleben. Nach Jahren fehlt ihm jede weitere Kraft. Er wird immer mehr zerfallen. Morsch und tief verwurzelt kann er nur sehen. Jedoch kann und will er so vieles nicht verstehen. Zu Urteilen würde er sich nicht wagen.
Er möchte so viel und kann es nicht. Er wird ignoriert oder belächelt, denn er ist nicht, wie das gegenüber stehende Ich.
Ab und Zu ein Vöglein bei ihm ruht. Er es warm und geborgen in sich bettet. In dem Wissen das es ihm für diese Zeit einfach nur unendlich gut tut. Jedoch jedes Mal danach eine tiefe Sehnsucht des Lebens in ihm laut ruft.
Trotzdem spürt er wie er weiter verkümmert. Das weckt in ihm eine schreiende Wut. Schreien will er. Alles frei heraus. Will eingreifen in die isolierte Entwicklung. Hinaus, das alles um ihn herum endlich erwacht und er die kalten Herzen mit Leben entfachen kann.

 „Ich weis nicht wie lange ich hier noch stehen kann. 
Meine Zeit schreitet immer schneller voran. 
Wie lange meine Wurzeln mich noch tragen. 
Es lohnt nicht dies zu hinterfragen. 
Irgendwann breche ich entzwei. 
Doch für Dich steht noch alles Leben bereit. 
Also fangt es endlich zu leben und lieben an. 
Solange wie du es noch kannst. 
Denn auch Deine Zeit ist mal vorbei. 
Doch jetzt hast du die Möglichkeit. 
Beginne dir endlich zu vertrauen. 
Statt dir in deinen Ängsten und falschen Prioritäten alles zu verbauen. 
Alles was du brauchst zum glücklich sein, trägst du in dir ganz allein. 
Höre auf an dir zu zweifeln. Dich selbst zu kasteien. 
Brich endlich deine Mauer auf. 
Tritt einen kleinen Schritt heraus. 
Verliere an dem Anblick nicht deinen Mut. 
Du wirst merken wie gut dir diese Wärme tut. 
Doch fange endlich an zu Lieben und zu Leben. 
Denn alles ist am vergehen. 
Somit auch deine Zeit, 
die dir nur jetzt steht bereit. 
Meine schwindet dahin. 
Außerdem hat sie nur noch den einen Sinn. 
Dir zu zeigen was du so vermisst. 
Mit dem Wunsche das du nicht weiter verhärmst, 
sondern endlich glücklich bist. 
Dieser eine Wunsch der mir im Herzen liegt. 
Es jedoch nur noch weint wenn es so vieles, das Ganze sieht. 
Also lass von deiner Qual endlich ab. 
Lass dich tragen von der Leichtigkeit, 
der unendlichen Menge die du unendlich in dir hast. 
Dann kann sich die Stille um mich hüllen, 
denn all die zu Tage kommende Liebe wird erfüllen.“ 

 So bleibt er weiter da stehen, und weiter das zu tun was er noch kann, zu sehen. Immer weiter in der Hoffnung das seine Worte dich irgendwann erreichen. Du sie ganz tief in deinem Herzen spürst. Du all deine Ängste endlich hinter dir lässt. Du heraus trittst aus deiner freiwilligen Isolation, und endlich siehst was dir das Leben zu bieten hat.
Du von all der Schönheit fast erschlagen werden kannst. Das all das was um dich geschieht, dir nicht wirklich etwas anhaben kann. Das du dein Leben auch nach so vielen verschenkten Jahren endlich anfangen zu leben kannst.

 „Mehr als all das, kann ich dir nicht geben, 
als die Gedanken aus meinem Leben. 
Doch immer wenn du brauchst einen Augenblick der Ruh, 
dann komme hierher und ich höre dir zu. 
Solange ich stehe wirst du nie sein allein, 
voll Liebe aber auf ewig mit dir Verbunden sein.“ 







 © by Emma (23.4.2010)

1 Kommentar:

  1. liebe emma,
    ich war beim lesen deiner zeilen tief berührt so dass ich es öfters lesen musst weil es einfach soo schön ist. ich danke dir von herzen fürs lesen dürfen.

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