Freitag, 18. März 2016

Unglücklich ist die Seele...



„Unglücklich ist die Seele, die des Zukünftigen wegen ängstlich ist, und elend ist schon vor dem Elend, wer in Sorgen schwebt, ob das, woran er sich erfreut, ihm auch bis ans Ende verbleiben werde.“
(Seneca)




Und wieder einmal wird sehr deutlich wie nah all unsere Emotionen liegen und das wir selber die Macht darüber haben, ob wir in der Freude oder ob wir im Leid baden. Es ist immer die Macht der Gedanken, in dem Vergessen das alles Vergänglich und das das Leben seine ganz eigenen  Gesetze hat. Ebenso wie wir das sogenannte Unglück magisch anziehen, wenn wir unsere Gedanken nur auf die Angst und die Sorgen richten. Wir verlieren den Blick für die geheimnisvollen Momente des Lebens, die uns mit Glück und Liebe erfüllen und ganz bei uns sein lassen. Es bringt nichts schon in die Zukunft zu blicken, in der Angst zu verharren und das was Leben ist, zieht an einem vorbei.
Vor ein paar Jahren wurde ich mal gefragt ob ich Stress und wovor ich Angst hätte. Damals habe ich gesagt, ich hätte keine Ängste, außer einer großen Angst, die in dem Moment auch schon eingetroffen war und Stress hätte ich auch nicht. Danach sollte ich einen ganz normalen Tag in seinem Ablauf schildern und als ich am Ende angelangt war, wurde mir bewusst, dass ich im absoluten Stress lebte, auch wenn ich es nicht wahrnahm und das ich voll Angst war, den nächsten Augenblick nicht bewältigen zu können, weil die Zeit nicht reichte. Ich hielt mich an Freude fest, die vor Jahren mal war und konnte den gegenwärtigen Moment nicht mehr sehen, spüren und aufnehmen. Ich funktionierte nur.  Ich rannte damals am Leben vorbei.
Heute lebe ich das Leben. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, ganz ehrlich, jeder Tag, jeder einzelne Augenblick kann voll Leid stecken, aber andersherum kann er ebenso voll Freude, Glück und Liebe stecken. Es ist immer nur von mir selber abhängig. So musste ich mir im Laufe der Jahre sehr viele Dinge bewusst machen, aber am Ende sage ich mir, es lohnt sich, denn selbst wenn ich mal einen Tag habe an dem es mir aus welchen Gründen auch immer nicht gut geht, so hat auch dies immer einen Grund. Selbst wenn man heute einen Tag voll  Tränen verbringt, weil der Schmerz zu groß ist, sobald man das Gegebene und die Emotionen zulässt, sie an Gewicht verlieren, uns lernen lassen und am Ende man mit Klarheit aus der Tiefe empor steigen kann. Man sollte nur keine Angst davor haben, denn all das ist Leben. Wie langweilig wäre das Leben wenn wir immer im Glücksgefühl leben würden, ebenso wenn wir uns immer nur Freuen würden. Wir würden uns an diesen Zustand so gewöhnen, dass wir die innere Balance verlieren würden. Jedoch können wir immer voll Frieden sein. Und jedes Mal wenn ich heute gefragt werde, dann kann ich sagen, ja ich  bin voll Freude und noch mehr voll inneren Frieden, weil ich mir nahe gekommen bin, weil ich in die Tiefen  meiner Seele gesprungen bin und weiß was mich glücklich macht und was nicht. Das Geheimnis liegt einfach in uns und unseren Gedanken. Mehr nicht aber auch nicht weniger.
Also freut Euch des Lebens und hört auf zu grübeln, denn am Ende kommt immer alles anders als man denkt. Nichts in meinem Leben lief nach einem Plan. Erst als ich nicht mehr plante, begann ich zu leben und zu lieben und das Leben  in all seinen Wundern zu genießen. Und das größte Glück habe ich, wenn ich dies mit anderen Teilen kann und ihnen damit eine Freude machen kann. 

Emma Wolff

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen