Mittwoch, 17. Februar 2016

Ich lade Euch ein



Wie einige Mitbekommen haben, habe ich den Blog auf Grund der Fastenzeit wieder ins Leben gerufen, da ich das Thema so schön fand. „Großes Herz, 7Wochen aus der Enge“ Es gibt sogar einen Wegweiser für die einzelnen Wochen, was ich persönlich zwar nicht brauche, dennoch eine schöne Sache finde, da sich viele Menschen bisher noch nicht so intensiv mit sich und dem Öffnen auseinandergesetzt haben. So ist das Thema für die zweite Woche: „Ich lad euch ein.“
Wie oft laufen wir durch die Straßen und beurteilen nur vom äußeren Auftreten her, ob uns ein Mensch passt oder nicht. Wenn ein Mensch ängstlich ist, oder einen schlechten Tag hat, dann sieht er nicht so freundlich und einladend aus, ebenso wie die Körpersprache auch eine andere ist. Wir sind aber so von den Äußerlichkeiten befangen, das wir auch auf die Kleidung achten, wie der Mensch sein Haar trägt, ob er Wert auf sein äußeres legt. Versuchen zu eruieren, in was für Verhältnissen er lebt, aber am Ende kennen wir nur die Fassade und nicht was für ein Mensch dahinter steckt. Warum ist eine alleinerziehende Mutter alleine? Nein, sie wird oft erst einmal verurteilt. Warum ist ein Obdachloser auf der Straße? Nein, diese Frage stellen wir uns nicht, denn dann müssten wir uns ja auf Ebnen in uns herab begeben, die unser größter Albtraum sind. Dieser Mensch hat eine farbige Haut, deswegen kann es nur ein Asylant sein und die Asylanten wollen nur böses. Das sind nur Beispiele aus unserem Alltag und wir alle wissen diese Liste, wieso wir einen Menschen vorverurteilen, könnte noch unendlich lang sein.
Was ist aber so schlimm  hinter die Fassade zu schauen? Vielleicht steckt eine bewegende Geschichte hinter der Frau? Vielleicht steckt ein schweres Schicksal hinter dem Mann der bettelt? Vielleicht lassen wir uns einfach von der anderen Hautfarbe so sehr blenden, das wir keinen klaren Gedanken mehr fassen  können und alles ist anders als wir denken. Tun wir diesen Menschen nicht ein großes Unrecht an?
Aber gut, warum gleich so groß denken? Warum beginnen wir nicht erst einmal in unserem direkten Umfeld oder bei uns selber. Warum fühlen wir uns denn so einsam oder warum besucht uns keiner mehr? Warum ziehen sich Freunde zurück und sind kaum noch zu erreichen? Wir sind lieber beleidigt und verletzt als zu hinterfragen, warum tut dieser nahe stehende Mensch das oder warum empfinden wir so? Wir sehen nur das was wir sehen wollen, eine Fassade. Gleichzeitig wollen wir auch unsere Fassade aufrechterhalten, deswegen lassen wir keinen mehr an uns heran oder in unser Haus. Dann hilft aber auch kein Jammern das wir Einsam sind. Das ist wieder nur selbstgeschaffenes Leid. Geht raus, trefft euch und nehmt wieder Kontakt auf. Schaut warum ist es so wie es ist. Ladet die Menschen ein, begegnet Euch und am Ende wird jede Begegnung nur eine weitere Bereicherung für Euch, Euer Wissen und Eure Herzen sein. Entweder wisst ihr, das ihr eine Sache loslassen könnt, um neues in Euer Leben zu lassen, oder ihr könnt Euch auf neuen Ebnen begegnen, also öffnet Euch und Eure Türen, wenigstens für die Menschen die Eure Freunde sind und teilt.
Es befreit nicht nur, sondern noch viel mehr bereichert es Euch mit der Liebe, die ihr so sehr vermisst, aber begraben habt. Und ganz ehrlich, denkt immer daran, man kann keinen Menschen zwingen zu Euch zu kommen. Zur Not, nehmt ein Stück Kuchen oder für die Männer ein Bier und besucht den Menschen der sich so sehr zurück zieht. Zeigt ihm das er euch nicht egal ist und vielleicht werdet ihr dann in einer ruhigen Minute auch erfahren, was ihn so werden lassen hat, wie er jetzt ist. Seit offen für alles und jeden der euch begegnet und ihr werdet nicht nur mit neuem Vertrauen zu Euch durchs Leben gehen, sondern ihr werdet mit klarem Blick und mehr Herz euren Mitmenschen gegenüberstehen.
Viele schöne Begegnungen mit alten und neuen Menschen wünsche ich euch
Eure Emma

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