Sonntag, 22. April 2012

Geschichten des Lebens XIII – Sinn und Sinnlosigkeit




Beharrlich erdrückender und schwer erschien vor ein paar Wochen das alltägliche Geschehen, ohne auch nur einen Gedanken über Sinn- und Sinnlosigkeit zu verschwenden. Anhaltend agierend in der gerade befindenden Gegebenheit, mit dem Bewusstsein der dafür vorhandenen Notwendigkeit.
Eine Notwendigkeit war es, in die Situation der Gegenwart eine Veränderung in Form von Erleichterung, in der Bewältigung der Aufgaben des Lebens zubringen, welches nur durch äußere Hilfen und Umgestaltung der Zeit zu erreichen war. Alles andere ist wie es ist.

Getragen vom Fluss des Lebens, dem ich mich ergeben  und in dem ich ohne diese belastenden Kämpfe meinen Frieden gefunden habe und trotz aller objektiven Schwere der Lasten, einfach in der Leere meines Seins erfüllt und glücklich war. Zwang es mich dennoch immer mehr in die Knie, kraftlos die kleinen Dinge des Alltags zu bewältigen. Allezeit bei mir in dem Moment zu bleiben, bis jede noch so kleine Strömung mich ins wanken gebracht hat, um mir meiner eigenen Irritation und meiner Unfähigkeit bewusst zu werden.
Alleine das Hinterfragen des Zustandes, ließ mich zweifeln, an den, durch mein gedankliches Konstrukt aufgebauten Hürden, die mir immer mehr eine Nichtig- und Wertlosigkeit an meinem menschlichen Wesen aufwiesen, nur um mir deutlich zu zeigen, was wirklich elementar in dem Sein, meiner Existenz in diesem Leben, an diesem Ort ist.
Alle Illusionen, der Strukturen meines so minder und doch groß erscheinenden Daseins, zerfielen im Nichts der Gegenwart, damit ich irgendwann endlich erkannte, wie extrem schmal der Grat zwischen dem Annehmen und der Resignation ist, nur damit mich die unbewusste Angst, immer wieder in die Kämpfe mit meinem Vorhandensein zieht und alles wirklich Essenzielle, mir nur in einer übermenschlichen Kraft erschien und bewältigen lies.
Erkenntnisse so einschneidend und prägend, ließ mich all diese Vergeudung der Zeit und der Kraft ablegen, den Kampf gegen die Gedankengebäude und Konditionierungen, die im stetigen Alltag aufrecht gehalten werden sollten, um in dieser vollkommenen Gegenwärtigkeit zu erkennen, worin der Sinn in all den einzelnen Momenten und Aufgaben liegt.

In der Wahrhaftigkeit jedes einzelnen Augenblickes, in jedem einzelnen Atemzug, der einen mit Leben durchströmt, liegt der Sinn und die darin verborgene Aufgabe unseres Seins.
Nur in der Stille des gegenwärtigen Momentes erkennt man ihre Bedeutung und nimmt sie an so wie sie ist, um am Ende durchflutet, mit der Klarheit und Schönheit der Inspiration da zu stehen, beflügelt durch die Hingabe und Liebe, die in der Dankbarkeit und Demut gegenüber dem Leben geboren ist, und gleichzeitig jedes einzelne Sein durchströmt und zu Leben in all seiner Vollkommenheit erwachen und erleben lässt.

C. by Emma Wolff (4.10.2010 / 21.04.2012)



2 Kommentare:

  1. Solche Zeilen kann nur ein Mensch schreiben, der selbst viele Tiefen durchschritten hat und sich immer wieder aufs Neue fürs Licht entschieden hat. <3

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