Mittwoch, 2. März 2016

Es ist verziehen




Drei Wochen von sieben sind nun schon vorüber und eine bereichernde Zeit in uns haben wir schon  zurück gelegt. Manch einer ist schon im Herzen weit gewesen und festigt vielleicht einiges und wieder ein anderer hat sich hier Momente des Öffnens geholt. So oder so, empfinde ich sollte man nicht nur für sieben Wochen aus der Enge heraus kommen, sondern diese sieben Wochen der Fastenzeit als einen Start für sich selber sehen, damit die Wege des Lebens mit einem anderen und neuen Gefühl in sich beschritten werden können. Aber am Ende liegt es immer an einem selber.
Der Wegbegleiter für die vierte Woche fragt, ob verziehen ist. Manch einer wird sich fragen, was und wofür sollte ich verzeihen, vielleicht sogar wem sollte ich verzeihen. Manch einer fragt sich vielleicht auch, warum schaffe ich es nur für Augenblicke mein Herz zu öffnen, aber die manifestierten Gedanken des Egos sind sowie so stärker als alles andere.
Wir sind in der Vergangenheit Wege gegangen, haben Erfahrungen gesammelt und haben Taten gemacht, die für die wir uns heute vielleicht schämen oder die wir am liebsten aus unserem Leben verbannen möchten. Nur ganz so einfach geht es nicht. Zum einen sind dies alles Gegebenheiten die uns zu dem gemacht haben, der wir heute sind und gleichzeitig hilft uns ein kleiner kurzer Blick vielleicht auch dabei, zu verstehen, warum wir dies alles taten, ebenso wie wir vielleicht erkennen können, warum wir dies erleben mussten. Es gibt jetzt zu viele Möglichkeiten, weshalb wir einen Blick in die Vergangenheit werfen sollten, jedoch sollten wir darin nicht verharren. Oft werden wir du die Gedanken der Vergangenheit eingeholt. Egal ob dies bewusst oder unbewusst geschieht, es ist eben dieser Teil unseres Lebens. Selbst wenn es erst gestern war, so ist es wichtig zu verzeihen. Egal wie schlimm das Erlebte war, egal wie schlimm es war was wir selber getan haben, so ist es wichtig zu verzeihen, denn alles hat immer einen Grund. Selbst wenn man Opfer ist, muss man seinem Täter verzeihen, denn erst dann wird man sich von der Last befreien können. Erst dann wird man verstehen können, dass der Täter selbst ein Opfer seiner Selbst war. Das über das ausgesprochene Wort nicht nachgedacht wurde, das die Emotionen einen dazu gebracht haben ebenso wie vielleicht auch der falsche oder unklare Blick den Jenigen dazu brachte Dinge zu sagen, die einen verletzten. Gleichzeitig ist es auch bei Gewalt. Mit dem Verzeihen heißt nicht, das man das Verhalten oder die Gewalt verharmlost oder die illegale Tat damit mindern möchte. Nein, man kann dem Täter aber verzeihen, wenn man versucht zu verstehen, was ihn dazu getrieben hat. Alles im Leben hat immer einen Grund. Den gilt es zu verstehen. Vielleicht war man selber auch der Auslöser. Umso wichtiger ist es, das man sich selber verzeiht, damit man endlich wieder frei Luft holen kann. Erst wenn man verzeiht, kann man sein Herz wieder öffnen, denn das Unverziehene wird immer einen Teil des inneren Schutzwalles stehen lassen. Es ist dann wie ein geöffnetes Fenster, welches man jeden Augenblick unbewusst wieder schließen kann. So wird man niemals dauerhaft aus der Enge und Kälte herauskommen können.
Deswegen kann ich jeden eigentlich nur ans Herz legen, verzeiht, was immer euch wiederfahren ist, damit man einfacher durchs Leben gehen kann und auch die Liebe in sich und für sich selbst wieder entflammen kann. Dann kann man auch wieder Vertrauen und die Liebe so verschenken, wie man dies gerne möchte.
In diesem Sinne, nutzt die Woche, egal wie schwer es ist oder fällt, mal dem Verzeihen, dann wird das Leben leichter und man wird am Ende viel klarer sehen und verstehen.

Emma Wolff

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